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Spruch des Jahres

Alter vergeht, Schönheit besteht,
Selbstgefälligkeit und Arroganz die Welt regiert.

Meine Wettervorhersage

2023 - keine Wende in Sicht. Weiterhin Dürre und Wetterkapriolen.

Ein märchenhafter Platz in Deutschland

Lebe Dein Leben! Und gönne es auch anderen zu leben!

Die Russen kommen

Die Wochen vergehen, die Russen kommen immer näher. Nach einigen Wochen wurde die amerikanische durch englische Besatzung abgelöst. Während die amerikanische Besatzung wenig Disziplin zeigte, bei Wachen unmilitärisch aufzogen, das Gewehr an die Wand stellte und sich selbst an die Wand lehnten, waren die englischen Truppen sehr in Ordnung genau wie die Preußen sehr exakt, fielen beim Aufziehen der Wache angenehm auf. Es herrschte ein panischer Schrecken als es hieß, die Engländer werden von den Russen abgelöst, man wollte nicht dran glauben, aber eines Tages zogen die Engländer doch ab, die Russen zogen ein. Gleich in den ersten Tagen hörte man von Gewaltmaßnahmen. Wir sind mit den Russen nicht in Konflikt gekommen.

Inzwischen war Mama aus dem Krankenhaus entlassen, obwohl Mama noch nicht recht hergestellt war aber es kamen noch täglich Verwundete, die beim Übergang über die Elbbrücke bei Tangermünde verwundet wurden und so musste Platz geschafft werden und wir mussten nun Quartier suchen. Durch eine Fürsorgerin Fräulein Z., die mir zuvor notwendige Unterwäsche verschafft hatte, wurden wir mit der sehr hilfsbereiten Frau R. bekannt, die uns sogleich liebenswürdig sehr gastfreundlich bewirtete und weiterhin sehr herzlich zu uns war, sie brachte uns als Bekannte von Ro. zu dessen Nachfolger am Tierzuchtamt Landwirtschaftsrat Herrn M., der uns sehr liebenswürdig aufnahm. Wir erhielten 3 schön eingerichtete Zimmer auch recht gute Betten, da Herr M. seine Familie der lästigen Besatzung wegen auf dem Lande etwa 30 km entfernt untergebracht hatte.  Herr M. fuhr freitags zu seiner Familie, kam Montag zurück, er war als Leiter des Tierzuchtamtes tätig.

Elisabeth kam nach achtwöchentlichem Krankenhausaufenthalt natürlich auch zu uns und so waren wir einstweilen recht gut untergebracht. Im Juni kam auch die Familie Diplomlandwirt Fr. in die Wohnung, die uns noch als nette sehr hilfsbereite Nachbarn in guter Erinnerung sind. Als Flüchtlinge erhielten wir einmal in Danzig 140.- Mark Wirtschaftshilfe, in Stendal ähnlich.

Um außer auf Lebensmittelkarten zusätzlich Lebensmittel zu erhalten, suchten wir uns, auch Elisabeth nachdem sie leidlich genesen war von ihrer Verwundung, Beschäftigung, die wir durch Herrn Me. bei Herrn G. Rö. unmittelbar an Stendal gelegen, fanden. Elisabeth war im Haus und Garten, ich auf dem Felde tätig. Herr und Frau Goe. waren sehr nett, wir erhielten Milch und was wir sonst notwendig brauchten. Hier wie auch in Remkersleben war die Kontrolle besonders über Mehl nicht so streng wie in Ostpreußen.